Griechentum. In: Flusseriana


Im Europa der Finanzkrise wurde ein krass dramatisiertes Bild der Griechen gezeichnet. Was dieses Bild mit der klassisch stilisierten Figur der Griechen im Europa des Humanismus gemeinsam hat, ist bestenfalls die Muße – verstanden als ein müßiges Nichtstun, auch immer wieder im Gegensatz zur Arbeit. […] Wenn Vilém Flusser uns gegenwärtig in ein emportauchendes Menschenbild hinein stolpern sieht, würde insbesondere jene antike Vorstellung, „in der Muße, in der Theorie das Ziel des Lebens [zu] sehen“, wieder anerkannt und Ökonomie als eine Infrastruktur gesehen, die „Politik, das heißt Freiheit und schöpferische Tätigkeit“ ermöglicht – naturgemäß „mit anderen Vorzeichen“.

Bild: Zielinski et al. (Hrsg.), Flusseriana, 2015
Steffi Winkler: Griechentum. In: Flusseriana. An Intellectual Toolbox, Minneapolis: Univocal, 2015 (hrsg. von Siegfried Zielinski, Peter Weibel und Daniel Irrgang), S. 47-49

Griechentum, 2015, Leseprobe (Ausschnitt)

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