Die Freiheit des Spiels beruht darauf, sich des Spiels und der Bedingungen bewusst zu sein, und zwar gemeinsam, innerhalb frei geknüpfter Relationen, im anerkennenden Miteinander und gerade auch mithilfe der Techniken. Denn die neue Einbildungskraft, die Flusser hier emporkommen sieht, ist bedingt und bezieht ihr Potential erst durch die programmierten Apparate und reversiblen Schaltungen der Computer-
Technik. Ist uns dies erst bewusst, könnten wir alles miteinander gestalten. Dies ist nicht die Zeit, bewusstlos dahin zu träumen. Es ist Zeit für bewußtes Träumen – miteinander. Das ist die neue Freiheit.
Steffi Winkler: Spiel der Freiheit. Vilém Flusser zur Kulturtechnik des apparativen Spielens als neuem Zugang zur Welt. In: Play it again, Vilém! Medien und Spiel im Anschluß an Vilém Flusser, Marburg: Tectum, 2015 (hrsg. von Hermann Haarmann, Michael Hanke und Steffi Winkler), S. 159-181