Was für eine Illusion – als sei die Welt wirklich logisch. Diesen Glauben haben wir verloren, schreibt der junge Vilém Flusser 1951 an seinen Freund Alex Bloch. […] Logik ist nur eine Form der Welterschließung. Es gibt Grenzen des Sagbaren, so Flusser mit Ludwig Wittgenstein, Grenzen dessen, was sich im Code der Schrift sinnvoll ausdrücken lässt. Aber für Flusser zeichnet sich eine radikal neue Möglichkeit ab: Mit der komputierenden Einbildungskraft „sind [wir] gegenwärtig fähig, unsere Gedanken ins Bild zu setzen“ – worüber man nicht sprechen könne, müsse man also nicht mehr schweigen.
Bild: Zielinski et al. (Hrsg.), Flusseriana, 2015
Steffi Winkler: Logik. In: Flusseriana. An Intellectual Toolbox, Minneapolis: Univocal, 2015 (hrsg. von Siegfried Zielinski, Peter Weibel und Daniel Irrgang), S. 253-255
Logik, 2015, Leseprobe (Ausschnitt)